Die Großunternehmen – privilegiert und subventioniert durch staatliche Streichelpolitik

Allein 560 dieser Unternehmen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro und profitieren in einem erheblichen Ausmaß von Steuererleichterungen und eigens für diese Klientel geschaffenen Steuerabsprachen. Diese Tatsachen sind ein gesellschaftlicher Skandal und schaden dem deutschen Mittelstand, der nicht in diesem Ausmaß begünstigt wird, erheblich.

Wenn heute über den Mittelstand berichtet wird, dann muss auch konstatiert werden, dass rund 1,2 Millionen junge Menschen im Mittelstand einen Ausbildungsplatz erhalten haben. Der Mittelstand hat also erheblich dazu beigetragen, dass ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung standen und stehen und so den jungen Menschen eine ordentliche Zukunftsperspektive aufgezeigt wird. All das wird leider von den Medien viel zu wenig genannt und geht oft in einer oberflächigen Berichterstattung – meistens über Großunternehmen – vollkommen unter.

Leider entziehen sich diese Fakten immer stärker der politischen Wahrnehmung und die Fokussierung auf die wenigen Großunternehmen nimmt einen immer größer werdenden Raum in der Politik ein. Die großen DAX Unternehmen könne es sich leisten, ganze Heerscharen von findigen Juristen und Steuerexperten zu beschäftigen, deren einzige Aufgabe es ist, die Gesetze nach Steuerschlupflöchern und Grauzonen abzuklopfen. In der Großindustrie werden diese Praktiken schlicht und einfach „Steueroptimierung“ genannt und sind keinesfalls illegal.

Durch Verschiebung der Kosten an ausländische Töchterunternehmen oder eigens für den Zweck der Steuerverkürzung errichteter Betriebsstätten außerhalb der Bundesrepublik werden so dem deutschen Fiskus Milliarden am Steueraufkommen völlig legal entzogen. Beispielrechnungen haben in diesem Zusammenhang bei einem Nettogewinn von 2,5 Milliarden Euro lediglich eine Steuerlast von rund 48.000 Euro ergeben, dies sind marginale 0,002 Prozent bezogen auf den Gewinnausweis vor Steuern.

Steuern sparen durch Kostentreiber – probates Mittel von Steuerverkürzungen bei den Großbetrieben

Weitere Möglichkeiten einer Steuerverkürzung entstehen durch exorbitant hohe Vorstandsbezüge, die sich kostentreibend in der Bilanz auswirken sowie durch schwer nachvollziehbare Zahlungen an Tochtergesellschaften im Ausland und wiederum deren Buchungen von Kosten an die Muttergesellschaft in Deutschland. Hier ist ein Kreislauf entstanden, der sich aus steuerpolitischer Sicht insgesamt verhängnisvoll für den Wirtschaftsstandort Deutschland darstellt.

Leider zeichnen die Mittelstandsbetriebe ein ganz anderes Bild: Obwohl erwiesenermaßen der Motor der deutschen Wirtschaft ist, leidet dieser unter einer ständig steigenden Steuerlast, die sich immer stärker im internationalen Vergleich als Wettbewerbsbremse auswirkt. Gemessen an unseren Nachbarländern hat die Steuerlast beim deutschen Mittelstand eine rekordverdächtige Höhe erlangt.

Demografische Entwicklung hinterlässt sichtbare Folgen im Mittelstand